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Xia Xiaowan
* 1959 in Peking (China), lebt und arbeitet in Peking (China)


Imagination Becomes Reality Conclusion

Werke in der Ausstellung | Text



Xia Xiaowan: A Squatted Man, 2004
Photo: courtesy Sammlung Goetz


Werke in der Ausstellung

Descending Soul No. 2, 2006, Malerei auf Glasscheiben, Holzsockel
A Squatted Man, 2004, Malerei auf Glasscheiben, Holzsockel



Text

Auf jeweils ein Motiv konzentrieren sich die beiden großen Bild-Skulpturen des Chinesen Xia Xiaowan, Descending Soul No. 2, 2006, und A Squatted Man, 2004. Er beschreitet bei der Herstellung seiner Bilder einen sehr ungewöhnlichen Weg: Realistische Einzelmotive werden auf Glasscheiben gemalt, die dann hintereinander in einen Bodenrahmen installiert werden und erst in ihrer Gesamtheit das ganze Bild entstehen lassen. Ähnlich Damien Hirsts Installationen, haben Xiaowans Bilder einen schwebenden und sehr befremdlichen Charakter. Er hebt die 'eine' traditionelle Oberfläche des klassischen Tafelbildes auf und schafft es so, seinen Bildern Tiefe, Räumlichkeit und Licht zu verleihen - ohne auf die Mittel der perspektivischen Malerei zurückgreifen zu müssen. In der Tradition realistischer Malerei sieht er deren Aufgabe darin, Wirklichkeit abzubilden - per se eine Schwierigkeit auf der zweidimensionalen Leinwand. Hat Wall für sich einen Weg gefunden, mit malerischen Strategien Ausschnitte der Wirklichkeit inszeniert in der Fotografie darzustellen, so hat Xia Xiaowan eine Möglichkeit entdeckt, sich der Darstellung von Wirklichkeit als Maler wieder zu nähern. Seine malerischen Skulpturen wirken seltsam zeitlos und fremdartig, faszinierend, beinahe wie Bildfragmente aus einem Traum. Sie stellen einen weiteren spannenden Weg dar, wie zeitgenössische Künstler die Malerei und malerische Strategien in immer neuen Formen entstehen lassen und dem Betrachter Pfade aufweisen, eine synthetisierte Realität neu zu entdecken.

Auszug aus dem Text »Die Bilder entstehen in einem Blick, der nach einem neuen und persönlichen Einblick sucht. Sie sind die Bilder dessen, der auf die Welt blickt.« (Autor: Stephan Urbaschek), publiziert im Ausstellungskatalog Imagination Becomes Reality Conclusion