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Cindy Sherman
* 1954 in New Jersey, New York (USA), lebt und arbeitet in New York (USA)


Imagination Becomes Reality Conclusion

Werke in der Ausstellung | Text



Cindy Sherman, Untitled #109, 1982
Photo: courtesy Sammlung Goetz


Werke in der Ausstellung

Untitled #109, 1982, C-Print
Untitled #211, 1989, C-Print



Text

Die einer älteren Künstlergeneration angehörende Amerikanerin Cindy Sherman verfolgt bei der Komposition ihrer Fotografien sehr bewusst malerische Strategien. Sie ist mit den beiden Arbeiten Untitled #109, 1982, und Untitled #211, 1989, aus ihrer Serie der sogenannten 'History Portraits' in der Karlsruher Ausstellung vertreten.(1) Im Gegensatz zu Wall spielt Sherman damit, den Betrachter im ersten Moment durch den Eindruck zu täuschen, ein Gemälde vor sich zu haben. Beim zweiten Hinsehen erkennt man die Fotografie, und in einem dritten Schritt wird deutlich, dass es sich auch nicht um das Foto eines gemalten Porträts handelt, sondern um eine aktuelle Aufnahme einer Person in einer nachgestellten, historischen Szene mit falschen Körperteilen, Perücken und im frei assoziierten Kostüm. In technischer Hinsicht handelt es sich bei Sherman noch um klassische Fotoaufnahmen. Bildbearbeitungsprogramme für Computer standen zum Entstehungszeitpunkt der 'History Portraits' noch nicht zur Verfügung. Erst 1990 kam das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop auf den Markt. Doch ist fraglich, ob Sherman dieses überhaupt eingesetzt hätte.

(1) Die heute als 'History Portraits' bekannte Fotoserie von Cindy Sherman entstand in drei Teilen: 1989 die aus elf Bildern bestehende Serie der Citoyennes, Citoyens und einer weiteren Serie von 13 Porträts, die der Renaissancemalerei entlehnt waren. Sie wurden 1990 ergänzt durch eine dritte Serie von elf Bildern, die Renaissance-Gemälde und Gemälde des 17. Jahrhunderts rezipierten.

Auszug aus dem Text »Die Bilder entstehen in einem Blick, der nach einem neuen und persönlichen Einblick sucht. Sie sind die Bilder dessen, der auf die Welt blickt.« (Autor: Stephan Urbaschek), publiziert im Ausstellungskatalog Imagination Becomes Reality Conclusion