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Hans Op de Beeck
* 1969 in Turnhout, Belgien, lebt und arbeitet in Brüssel


Imagination Becomes Reality Conclusion

Werke in der Ausstellung | Text



Hans Op de Beeck: Loss (the scultpural video installation), 2004
Photo: courtesy Sammlung Goetz


Werke in der Ausstellung

Loss (the scultpural video installation), 2004, 1-Kanal-Videoinstallation (s/w, Ton), 11'



Text

Mit einem architektonischen Raumkonzept setzt Hans Op de Beeck seine Videoinstallation Loss (the sculptural video installation), 2004 (Abb.S.100, 101), in Szene. Hierbei handelt es sich um eine wandfüllende, schwarz-weiße Videoprojektion auf die Stirnwand in einem eigens gebauten, tunnelartigen Raum. Das Video zeigt ein Spektrum von menschenleeren, parkähnlichen Gärten mit Teichen bis hin zu verwüsteten Landschaften des Ersten Weltkriegs mit abgeschlachteten Baumstümpfen in langsamer Überblendtechnik. Vergleichbar Jochen Kuhns und William Kentridges Technik, handelt es sich um gezeichnete und animierte Bilder, auf denen der Film beruht. Sowohl im Film als auch zusätzlich durch den Installationsaufbau schafft Op de Beeck melancholische Räume, die eher Projektionsflächen für eigene Gedankenbilder bieten, als solche selbst vorzugeben. Auf sehr poetische Weise verwendet der Künstler Elemente des Symbolismus und des illusionären Raums, um beim Betrachter eine eigene Narration anzuregen: "All diese Räume rufen durch ihre Licht- und Blickführung gleichermaßen Vertrautheit und Unbehagen hervor. Sie sind in der Freudschen Bedeutung des Wortes unheimlich heimelig und heimlich zugleich. Das Unheimliche ist, wie Anthony Vidler bemerkt, keine Eigenschaft des Ortes selbst, sondern in seiner ästhetischen Dimension die Repräsentation eines geistigen Zustandes von Projektion. […] Hans Op de Beeck ruft in uns eine unbestimmte Sehnsucht hervor, ebenso verklärt wie unheimlich. Seine Installationen haben die faszinierende Kraft, uns in entfremdete Momente zwischen Wachheit und Träumerei zu versetzen, in denen man nicht zu lange verweilen, die man aber auf keinen Fall missen möchte."(1)

(1) Doris Berger: Hans Op de Beeck, in: Night Sight, Ausst.-Kat. Kunstverein Hannover, Hannover 2005, S. 65.

Auszug aus dem Text »Die Bilder entstehen in einem Blick, der nach einem neuen und persönlichen Einblick sucht. Sie sind die Bilder dessen, der auf die Welt blickt« (Autor: Stephan Urbaschek), publiziert im Ausstellungskatalog Imagination Becomes Reality Conclusion