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An den Säulen des Foyers des ZKM werden neuartige Glasflächen montiert, die als akustische Membran funktionieren. Jeder Besucher, der sein Ohr an diese Glasfläche legt, hört Textausschnitte von Autoren des 20. Jahrhunderts, die sich mit der Veränderung des Subjektbegriffes im postindustriellen Zeitalter der Informationsgesellschaft beschäftigt haben. Im Rahmen einer Relativierung der Autarkie des Subjekts hat die Sciencefiction-Literatur den Begriff des terminalen Subjekts entwickelt, das von Maschinen kolonisiert ist.

"The entire planet is being developed into terminal identity and complete surrender", schrieb William S. Burroughs in Nova Express 1964. Die SF-Literatur hat für dieses postmoderne Subjekt ohne fixen Körper, sondern mit variablem und kontingentem Körper für die multiplen Aufspaltungen des Subjekts, für das Subjekt mit variabler Identität, das im Laufe des Lebens verschiedene Positionen durchlaufen kann, den Ausdruck "terminal identity" geprägt. Thomas Pynchon, William S. Burroughs, Raymond Federman, die Gruppe OuLiPo in Frankreich (Raymond Queneau, Georges Perec), John Hawkes, William Gass, Kathy Acker, J. G. Ballard, Robert Sheckley, Philip K. Dick, William Gibson, Bruce Sterling u.a. haben die genannten Topoi ausgearbeitet.

Die Verunsicherung des postindustriellen Individuums in Bezug auf historische Identitätsentwürfe hat auch der österreichische Romancier Robert Musil in seinem Roman mit dem bezeichnenden Titel Der Mann ohne Eigenschaften analysiert. "Er ahnt: diese Ordnung ist nicht so fest, wie sie sich gibt; kein Ding, kein Ich, keine Form, kein Grundsatz sind sicher..." (R. Musil).

 

Jeffrey Shaw
geboren 1944 in Melbourne, Australien; lebt und arbeitet in Karlsruhe. Seit den späten 1960er-Jahren leistet Jeffrey Shaw Pionierarbeit unter Anwendung von Interaktivität und Virtualität in vielen seiner Installationen. Seine Arbeiten wurden weltweit in bedeutenden Museen und Festivals ausgestellt. Viele Jahre lebte er in Amsterdam, wo er Co-Gründer der Evenstructure Research Group (1969-1980) war. Seit 1991 ist Shaw Direktor des Instituts für Bildmedien am ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, Deutschland. Er leitet eine einzigartige Forschungs- und Produktionsstätte, in der Künstler und Wissenschaftler zusammen arbeiten und grundlegende künstlerische Anwendungen im Bereich der Technologie der Neuen Medien entwickeln

Peter Weibel
geboren 1944 in Odessa; lehrt seit 1976 an vielen Universitäten und Akademien in Europa und den USA; von 1984 bis 1989 Leiter des Media Departments der New York University, Buffalo; gründete 1989 das Institut für neue Medien an der Städelschule in Frankfurt/Main; von 1986 bis 1995 künstlerischer Leiter der Ars Electronica Linz; von 1993 bis 1998 künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz; 1993-99 Österreich-Kommissar der Biennale von Venedig; seit 1999 Vorstand des ZKM Karlsruhe