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Die Installation Paranoid Panopticum spielt mit der ständig wachsenden Erfahrung von Kontrollmechanismen in unserer Gesellschaft. Laut Hermen Maat kann Kontrolle zur Angst vor dem Verlust der Kontrolle werden. Dieses Moment der Paradoxie liegt der Installation zugrunde. Die Installation besteht aus einer nicht-transparenten Privalit-Glaswand, die einen Meter hoch und drei Meter lang ist und die sich in einen Spiegel verwandeln kann. Gegenüber dieser Wand sind verschiedene Projektionsflächen angebracht. Der Betrachter bewegt sich in dem Raum zwischen dem Spiegel und den Projektionsflächen. Der Spiegel ist von hinten durchsichtig, sodass eine Videokamera den Betrachter filmen kann. Dieses Bild wird auf die Flächen gegenüber dem Spiegel projiziert. Die Konsequenz ist, dass der Betrachter sich selbst über die Schulter in den Spiegel schaut. Und auch in diesem Bild wiederum sieht sich der Betrachter verdoppelt. In diesem Bild spielt sich eine Geschichte ab, die von Schauspielern gespielt wurde, die mit dieser Situation verbunden sind. Der Verlauf und die Geschwindigkeit der Geschichte werden von den Bewegungen des Betrachters modifiziert. An bestimmten Orten in der Installation kann der Betrachter bestimmte "Träume" aktivieren und mit diesen kurzen Filmen spielen.

Die letzte Szene wird bestimmt von der Geschichte des Halbgottes Narcissus, dessen Spiegelbild und der Nymphe Echo. In dem Moment, in dem Narcissus sich selbst erkennt, wird er sterben. Er stirbt in dem Moment, in dem er sein Spiegelbild in der Wasseroberfläche sieht und sich verliebt. Indem er versucht, dieses Bild zu berühren, zerstört er es, fällt ins Wasser und ertrinkt. Dies ist ein Wendepunkt in dem Szenario. Der Betrachter und sein Spiegelbild "sterben" - die Geschichte fängt von vorne an. Die Dauer der Geschichte kann zwischen drei und fünf Minuten variieren. Der Betrachter begeht den Zwischenraum zwischen dem noch-nicht-spiegelnden Spiegel und der Projektionsfläche. Dieser vorher aufgenommene Raum ist leer. Langsam wird das Gesicht sichtbar sowohl in dem Spiegel als auch in der Projektion. Wenig später folgt die Verdoppelung des Gesichtes. Während der Verweilzeit in der Installation werden weitere "Traumbilder" sichtbar. Sobald der Betrachter sich bewegt, folgen diese Bilder dem Bild des Betrachters. So kann der Betrachter die Bilder bewegen.

 

Hermen Maat
lebt in Amsterdam. 1985 bis 1991 Gerrit Rietveld Academy, Amsterdam; 1993 bis 1995 Jan van Eyck Akademie, Maastricht. Zahlreiche Stipendien, Lehrerfahrungen. Seit den frühen 1990er-Jahren Entwicklung weltweit ausgestellter Medieninstallationen u.a. Spatial Locations (1994), The Meetingpoint (1995), Individual Religious Acts (1997), Wallpiece (mit Karen Lancel, 1999)

ZKM Institut für Bildmedien/V2 Rotterdam 2000