<<<<Xv0<<<<identitäten<<im<<21.<<jahrhundert<<<<<<<<<<<<<<
<<< inhalt <<< programm <<< veranstaltungen <<< identitäten 2002 <<<
 
inhalt preis service showroom
projekte online zkm timeline radio timeline alle veranstaltungen

[Macro error: Can't compile this script because of a syntax error.]

 

Mein Lieblingsbild von Billy ist das mit dem Hut, das war 1946, er trägt einen Männerhut mit ziemlich breiter Krempe, Gamaschenschuhe und einen sehr sexy doppelreihigen Anzug. Er kniet auf einem Weg, mit einer Zigarette im Mundwinkel und spiegelt ganz einfach das Bild des Show-biz-Glamours aus den 40ern wider. Es ist das Foto, das Betty, Billys dritte Frau, in ihrem Portemonnaie trug. "Das ist mein Mann!" sagte sie. Man sieht Billy auf der Höhre seiner Karriere, und man kann sehen, wie zufrieden er mit sich ist. Das ist das Meisterhafte an Billy. Du siehst einen Mann. Vielleicht einen Mann mit einer kleinen Statur, mit einer etwas hohen Stimme. Aber du würdest nie in Frage stellen, dass er ein Mann ist.
(Diane Wood Middlebrook)

Der Schlüssel zu einer neuen Identität ist die Geburtsurkunde. Die Geburtsurkunde ist die Basis, auf der alle anderen Dokumente zur Identifikation einer Person entstehen. Ohne eine Geburtsurkunde ist es in Amerika unmöglich, einen Pass zu bekommen. Gleichzeitig sind Geburtsurkunden leicht zu fälschen, weil sie bis in die späten 80er-Jahre auf normalem Papier in schwarz-weiß gedruckt worden sind. Wenn man eine Geburtsurkunde am Computer fälscht, empfehle ich eine einfache Schrift bzw. eine, die am ehesten an das Original rankommt. Wenn man die Urkunde dann ausfüllt, sollte man unbedingt die Schreibmaschine nehmen, denn die war bis in die späten 80er in den Verwaltungsreferaten üblich.
(James Doolin)

Ich änderte meine Identität alle drei Monate. Ich wandelte mien Äußeres leicht ab: ließ mir die Haare wachsen, schnitt sie ab, ging glattrasiert oder mit Vollbart, trug eine Brille. Aber nichts Gravierendes, keine plastische Chirurgie.
(Howard Marks)

Ich habe nie verstanden, dass ich meine rassische Identität in der Öffentlichkeit irgendwie klarstellen muss, da ich ansonsten unvermeidlich für weiß gehalten werde. Ich habe oft die geschockten und/oder feindlichen Reaktionen der Weißen erlebt, die es hinterher rausgefunden haben. Auch wenn sie mich nicht direkt damit konfrontierten: der Blick, der in meinem Gesicht nach den typisch "negroiden" Merkmalen forschte, sagte alles.
(Adrian Piper)

Realisation: Julian Doepp/Katarina Agathos

 

Katarina Agathos
Lektorin im BR/Hörspiel und Medienkunst; Programmplanung der intermedium 1

BR/intermedium 2 2002