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Fabian Marcaccio
* 1963 in Rosario, Argentinien, lebt und arbeitet in New York (USA)


Imagination Becomes Reality Conclusion

Werke in der Ausstellung | Text



Fabian Marcaccio: Terminal Ground, 2004
Photo: courtesy Sammlung Goetz


Werke in der Ausstellung

Terminal Ground, 2004, 1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton), 1'
Janeila's - Paintant, 2002, Tusche, Silikon, Öl, Acryl auf Leinwand



Text

Der in New York lebende, gebürtige Argentinier Fabian Marcaccio steht seit Jahren für eine Erweiterung des Malereibegriffs. Er experimentiert mit allen Bestandteilen, die ein klassisches Gemälde ausmachen: dem Keilrahmen, der Leinwand und der Farbe selbst und erhebt so die Malerei mit ihren klassischen Konventionen zum Thema seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Sein Farbauftrag geht teils pastos über den Rand der Bildfläche hinaus, die Leinwand ist wie ein Sonnensegel über den Rahmen gespannt und seitlich mit Nieten befestigt. Die fertigen Werke können dann noch auf Stangen gesteckt an einem Strand installiert sein. Seine Bildmotive sind oftmals abstrakt oder thematisieren, in Verwandtschaft zu Werken der Pop Art, den Pinselstrich selbst. Er hat für diese Fort- und Weiterentwicklung des klassischen Gemäldes und seiner Bestandteile in den 1990er Jahren den Begriff 'Paintant' entwickelt, eine Wortverschmelzung aus 'painting' und 'mutant'. Zwei seiner besonders faszinierenden Werke sind das Video Terminal Ground, 2004, und das Gemälde Janeila's Paintant, 2002. Im Videofilm erschließt er sich eine neue Wegrichtung und verbindet Malerei mit dem neuen Medium. Präsentiert wird das Video auf einem hochkant gehängten Flachbildschirm, der Ersatz für ein gerahmtes Tafelbild sein könnte. Ergänzt wird das Video durch das Gemälde, auf dem dasselbe Motiv zu sehen ist: nackte, in ihrer Darstellung an weibliche Figuren des Jugendstils erinnernde Frauenkörper hinter einem Geflecht von überproportionalen Schnüren. Beide Werke geben auf ganz besonders eindrückliche Weise dem Betrachter die Möglichkeit, über die eigene Wahrnehmung ein und desselben Motivs in unterschiedlichen Medien nachzudenken. Das im Gemälde statische Motiv wird im Video zum Leben erweckt, in dem sich die Frauenkörper räkeln.

Auszug aus dem Text »Die Bilder entstehen in einem Blick, der nach einem neuen und persönlichen Einblick sucht. Sie sind die Bilder dessen, der auf die Welt blickt« (Autor: Stephan Urbaschek), publiziert im Ausstellungskatalog Imagination Becomes Reality Conclusion