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Author:   silke altvater  
Posted: 14.02.2007; 12:26:45
Topic: James Casebere
Msg #: 34 (Erste Nachricht zum Thema)
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James Casebere
* 1953 in Lansing, Michigan (USA), lebt und arbeitet in New York (USA)


Part V_Fantasy and Fiction

Werke in der Ausstellung | Interview



James Casebere: La Alberca, 2005/2006
Photo: courtesy Sammlung Goetz


Werke in der Ausstellung

Pink Hallway #2, 2000, Digitaler, chromogener Abzug, montiert auf Aluminium
Four Flooded Arches from Right with Fog, 1999, Digitaler, chromogener Abzug, montiert auf Aluminium
La Alberca, 2005/2006, Digitaler, chromogener Abzug, montiert auf Aluminium
Toppled Desks, 1997, Digitaler, chromogener Abzug, montiert auf Aluminium



Interview

Jan Seewald: Ihre Fotografien sind zweideutig und geheimnisvoll, insbesondere für einen Betrachter, der ihnen zum ersten Mal begegnet. Die Auswahl in unserer aktuellen Ausstellung Fantasy and Fiction umfasst vor allem Fotografien, die offenbar leere Säle oder geflutete Tunnel alter Gebäude zeigen. Doch diese Bilder sind nicht das, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen: Es sind Fotografien komplexer Modelle, die gebaut und dann manchmal auf dramatische Weise beleuchtet oder geflutet wurden, bevor Sie sie fotografiert haben. Sind die Modelle kleinformatige Reproduktionen tatsächlich existierender Räume oder sind sie Produkte Ihrer Imagination?
James Casebere: Normalerweise gehen sie auf reale Räume zurück. Manchmal sind sie sehr realistisch und weichen nicht von der genauen Wiedergabe der Quelle ab, doch gelegentlich verschönere oder verändere ich das Original auch so sehr, dass es nicht mehr wiederzuerkennen ist.

Jan Seewald: Aus Sicht des gewöhnlichen Betrachters scheint den Fotografien ein verlässlicher Bezugspunkt zu fehlen, gleich ob ein kultureller, zeitlicher oder geografischer. Sie sind mitunter dramatisch, aber völlig anonym. Basieren sie auf bestimmten Orten, wie die Titel dies häufig nahelegen?
James Casebere: Sie mögen zwar anonym wirken, aber sie basieren, wie Sie gesagt haben, fast immer auf einem bestimmten Ort oder haben einen kulturellen oder historischen Bezug, der wichtig für mich ist. Dieser Bezug veranlasst mich überhaupt erst dazu, das Werk zu schaffen.

Auszug aus dem Text »Fotografie ist nur ein Teil meiner Arbeit« - Ein Gespräch via E-Mail mit James Casebere, August 2006 (Autor: Jan Seewald), publiziert im Ausstellungskatalog Imagination Becomes Reality Part V_Fantasy and Fiction