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iconoclash exhibition browser
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Eröffnung: 3. Mai 2002, 19 Uhr
Austellung:
4.
Mai - 1. September 2002
[ZKM, Lichthöfe 8 und 9]
Eintritt EUR 5,10 / 3,10
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Symposium :: Bildersturm und Bilderflut / Image Wars and Image Floods
Fr 12. Juli – Sa 13. Juli 2002
9 - 20 Uhr | ZKM_Medientheater
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Peter
Galison
Dario
Gamboni
Joseph
Leo Koerner
Bruno
Latour
Adam Lowe
Hans
Ulrich Obrist
Peter
Weibel
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
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Hans Belting
Boris Groys
Denis Laborde
Marie-José Mondzain
Heather Stoddard
Ausgewählte Exponate
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01.
Funkenkammer, Baujahr 1999
02.
Unbek. Abendmahlbild der Heilig-Geist-Kirche Dinkelsbühl, 1537
03.
Morishige Kinugasa, Die neun Betrachtungen zur Unreinheit des menschlichen Körpers, 16. Jh.
04.
Art & Language, 100% Abstrakt, 1968
05.
Imi Knoebel, Keilrahmen, 1968
06.
Lucio Fontana, Concetto spaziale, ATTESE >Questa mattina mi sono ... ed mal di denti<, um 1967
07.
Young Hay, Bonyour Young Hay (Performance after Courbet), 1995
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Iconoclash
Jenseits
der Bilderkriege in Wissenschaft, Religion und Kunst
4. Mai 1. September 2002
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
ICONOCLASH.
Jenseits der Bilderkriege in Wissenschaft, Religion und Kunst.
Eine internationale Ausstellung, die am 3. Mai 2002 im Zentrum
für Kunst und Medien [ZKM] in Karlsruhe eröffnet wird.
Sie steht unter der kuratorischen Leitung von Peter Weibel [Vorstand
des ZKM] und wird von Sabine Himmelsbach und Gregor Jansen betreut.
Mit ihnen arbeitet ein interdisziplinär ausgerichtetes,
internationales Team von Co-KuratorInnen unter der Leitung von
Bruno Latour [F], dem Peter Galison [USA/D], Dario Gamboni [CH/NL],
Joseph Leo Koerner [USA/UK], Adam Lowe [UK] und Hans Ulrich
Obrist [CH/F] angehören, sowie ein wissenschaftlicher Beirat
mit Marie-José Mondzain [F], Heather
Stoddard [F], Hans Belting [D], Boris Groys [D] und Denis Laborde [F/D].
Die Ausstellung widmet sich den drei großen Streitpunkten
der Repräsentation: ihrer Unverzichtbarkeit, ihrer Unverletzlichkeit
und ihrer Macht, die in Form einer systematischen Konfrontation
in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Religion aufeinander
bezogen werden. Bilderkriege toben überall von der
Zerstörung der Buddha-Statuen durch die Taliban über
Zweifel an wissenschaftlichen Bildtechniken bis hin zur Entlarvung
manipulativer Mediendarstellungen. Das Ziel der Ausstellung
ist aber gerade nicht, das kritische Bewusstsein zu schärfen
oder die Tendenz zu Skepsis und Ironie zu stärken, sondern
den Ikonoklasmus neu zu verstehen. Die Theologie, die Kunst
und die Wissenschaft werden gemeinsam betrachtet, um die Streitpunkte
der Repräsentation systematisch aufzuarbeiten.
Statt sich einmal mehr über Bildermacher lustig zu machen
oder über Bilderstürmer zu empören, sucht die
Ausstellung ihre BetrachterInnen in das Dilemma zu stürzen:
»Ohne Repräsentationen kommen wir nicht aus. Wären
wir doch nur in der Lage, ohne Repräsentationen auszukommen«.
Die monotheistischen Religionen, nicht anders als die wissenschaftliche
Theorie und die zeitgenössische Kunst wobei wir
die politische Theorie nicht vergessen wollen , haben
alle mit dem widersprüchlichen Impuls zu kämpfen,
Repräsentationen, Bilder und Embleme herzustellen, aber
auch zu zerstören. Am Leitfaden alter, moderner und zeitgenössischer
Kunstwerke sowie wissenschaftlicher Instrumente wird die Ausstellung
diesem Dilemma nachgehen, das so prägend war für das
Selbstverständnis der westlichen Welt. Dabei gilt es die
einfache Vorstellung vom Bilderkrieg zu überwinden, indem
hinter der spektakulären Geschichte der Bildzerstörung
etwas anderes sichtbar gemacht wird: eine ganze Kaskade von
Bildschöpfungen, die sich in traditionell christlichen
Bildern ebenso wie in wissenschaftlichen Laboratorien oder den
vielfältigen Experimenten der zeitgenössischen Kunst
und Musik, des Kinos und der Architektur Ausdruck verschafft.
Während die großen Schlachten zwischen Bilderstürmern
und Bilderverehrern geschlagen wurden, spielte sich stets eine
andere Geschichte der Ikonophilie ab. Diese alternative Geschichte
der westlichen Bildobsession gestattet auch weniger vorurteilsbehaftete
Vergleiche mit anderen einflussreichen Kulturen, die Bildern
eine völlig andere Funktion zubilligen.
Iconoclash ist keine Kunstausstellung, keine Ausstellung über
Wissenschaft und Kunst, aber auch keine kunstgeschichtliche
Ausstellung. Statt dessen bietet sie einen verblüffenden
Ausblick auf Experimente, wie der ikonoklastischen Geste Einhalt
geboten und wie die Beweglichkeit der Bilder gegen jeden Versuch
ihrer Fixierung gerettet werden kann.
Mit zahlreichen Dokumenten, wissenschaftlichen Objekten [Nebelkammer,
Funkenkammer, mathematische Modelle, Bilder aus der Chaosforschung
und Astronomie u.a.], religiösen Kultgegenständen
[mittelalterliche Altäre, Rekonstruktion einer Stupa mit
Buddha Statuen aus Tibet u.a.] und Kunstwerken von Arman, Art
& Language, Fiona Banner, Willi Baumeister, Christian Boltanski,
Candice Breitz, Günther Brus, Daniel Buren, Lucas Cranach,
Max Dean, Marcel Duchamp, Albrecht Dürer, Lucio Fontana,
Felix Gmelin, Francisco de Goya, Hans Haacke, Richard Hamilton,
Young Hay, Arata Isozaki, Martin Kippenberger, Imi Knoebel,
Komar & Melamid, Joseph Kosuth, Kasimir Malevich, Gordon
Matta-Clark, Gustav Metzger, Tracey Moffat, Nam June Paik, Sigmar
Polke, Stephen Prina, Man Ray, Rembrandt van Rijn, Sophie Ristelhuber,
Axel Roch, Jeffrey Shaw, Hiroshi Sugimoto, Franz Erhard Walther
und vielen anderen.
Zum Thema der Ausstellung ist ein umfassender Katalog in englischer Sprache [MIT Press] erschienen sowie eine deutschsprachige Broschüre.
Der Katalog kann über den ZKM_Museumsshop bestellt werden.
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