Author:   Kevin Wells  
Posted: 30.06.2003; 14:06:59
Topic: ARCHIV - TOP03 - AUSBLICK
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AUSSTELLUNGEN AUSBLICK

Isa Genzken, "Ohr", 2003,
Projekt für die Aussenfassade der
Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden,
Fotomontage



Thomas Schütte, Große Geister (Figur Nr. 15),
1999, Höhe 250 cm, Gussstahl,
Courtesy Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen,
Leihgabe Sammlung Ackermansl

DURCHGEHEND GEÖFFNET - SKULPTURENSOMMER IN BADEN-BADEN

5. Juli – 7. September 2003

Eröffnung: Freitag, 4. Juli 2003, 19 Uhr
Pressekonferenz: Freitag, 4. Juli 2003, 11 Uhr

Von Juli bis September 2003 sind im historischen Landschaftspark Lichtentaler Allee in Baden-Baden Skulpturen von insgesamt 11 zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen zu sehen. Die Skulpturenausstellung im Park ist das erste größere gemeinsame Projekt der Sammlung Frieder Burda und der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Der Neubau der Sammlung Frieder Burda, entworfen vom weltberühmten New Yorker Architekten Richard Meier, entsteht gerade in der Lichtentaler Allee unmittelbar neben der Kunsthalle und wird im Herbst 2004 eröffnet. Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden wird im Sommer grundlegend renoviert und innen umgebaut. Neu- bzw. Umbau lenken die Aufmerksamkeit vom Inneren der Gebäude nach außen: Der Park wird zum temporären Ausstellungsraum.

Mit den Werken der eingeladenen Künstler werden international bedeutsame bildhauerische Positionen der mittleren Generation in Deutschland vorgestellt. Standort und Thema ihres Beitrages wurden von den Künstlern und Künstlerinnen, die zum größten Teil Teilnehmer der Biennalen in Venedig und den Documenta-Ausstellungen in Kassel waren und über große Erfahrung mit Kunst im öffentlichen Raum verfügen, selbst festgelegt. Ihre Arbeiten reagieren auf das Umfeld des berühmten Landschaftsparks Lichtentaler Allee, auf Besonder-heiten der Kurstadt Baden-Baden, auf die Zähmung von Natur im Park und die Auswilderung skulpturaler Phantasie im Außenraum.

Stephan Balkenhol wird seine aus Holz geschnitzten „Hermen“ in den Büschen an der Lichtentaler Allee so positionieren, dass für die Spaziergänger nur die Köpfe zu sehen sind. Isa Genzken hat die Öffnung der Kunstinstitutionen in den Außenraum, und damit in die Öffentlichkeit, metaphorisch aufgenommen. An der zum Park gerichteten Außenfassade der Kunsthalle wird sie eine überdimensionierte Abbildung eines menschlichen Ohres anbringen. Martin Honert wird in Baden-Baden den getreuen Nachbau eines Zeltes aus den 60er Jahren aufschlagen: Aus hartem Material und vollkommen unbeweglich, steht die Zeltskulptur – eine Art dreidimensionale Fotografie – für die Mechanismen von Erinnerung. Georg Herold dagegen wählt für Baden-Baden die bodenständigere Variante. Er wird im Park ein großes Fassadenteil aus Beton gießen lassen, so dass für den Betrachter der Eindruck eines versunkenen Hauses entsteht. Stephan Huber hat für das Skulpturenprojekt einen imaginären Stadtplan entworfen, der anstatt der üblichen Straßennamen Aufschluß über den kulturhistorischen, philosophischen und literarischen Hintergrund der traditionsreichen Bäderstadt geben wird. Katharina Fritsch zeigt im einzig zugänglichen Raum der Kunsthalle ein Regal voll lila Nikoläuse. Olaf Metzel, der in der Vergangenheit mit spektakulären politischen Arbeiten im Außenraum bekannt wurde, hat sich für Baden-Baden für gezielte Untertreibung entschieden. Entlang des Oos-Baches, der Baden-Baden durchkreuzt, wird er eine Fußmatte aus einer überlagerten Vielzahl des Buchstaben O installieren, die metaphorisch auf den Ort Bezug nimmt. Thomas Schütte installiert zwei seiner anthropomorphen Bronzegußfiguren „Grosse Geister“ in szenischer Zuspitzung auf dem Goetheplatz vor dem Theater. Der als „Fallensteller“ international bekannte Andreas Slominski wird vor Brenner´s Parkhotel eine Tierfalle aufstellen. Als Seitenblick auf das badische Grenzland wird der Franzose Bernar Venet mit einer seiner spannungsvoll bewegten Linienskulpturen „Deux Lignes Indéterminées“ einbezogen. Der Baden-Badener Karl Manfred Rennertz wird sein aus mehreren Baumsäulen bestehendes Werk „Lichtentaler Allee“ neu beleben und den Besuchern das skulpturale Arbeiten in einer „offenen Ateliersituation“ und durch Werkstattgespräche näherbringen.

Die Ausstellung wird begleitet von einem Katalog, von Vorträgen und Künstlergesprächen.



CORINNE WASMUHT - MALEREI 1990-2003

20. September – 16. November 2003

Eröffnung: Freitag, 19. September 2003, 19 Uhr
Pressekonferenz: Freitag, 19. September 2003, 11 Uhr




STEFAN ETTLINGER

29. November 2003 – 25. Januar 2004

Eröffnung: Freitag, 28. November 2003, 19 Uhr
Pressekonferenz: Freitag, 28. November 2003, 11 Uhr




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