Diesmal ein besonders krasser Fall: »Friedrich Merz, hat die Nase volle.« Keine mildernden Umstände: Weder tarnt sich das Subjekt des Satzes durch umständliche Bestimmungen als etwas anderes (denn eben das Subjekt), noch weist das Verb besondere, eine Fehlleistung eventuell begründende Ausbuchtungen auf.
Lustig wäre es allerdings, auf diese Weise die CDU-Spitze, metaphorisch gesprochen, durchzudeklinieren: »Friedrich Merz, hat die Nase voll. Angela Merkel, geht nach Koch-Manier auf Stimmenfang. Was aber, macht Christian Pflüger? Er, hält sich seit längerem ziemlich bedeckt. Kein Wort, der Unterstützung mehr für Bushs Kriegskurs. Man, übt sich in Zurückhaltung.«
Interessant: Mit solchen grammatischen Serien-Bruchlandungen läßt sich der Zustand dieser Partei fast noch besser beschreiben als ohne. Eine Art Sprach-Multimedia, das verunglückte Politik-»Konzepte« in verunglückter Syntax um so schöner funkeln läßt: »Edmund Stoiber, schwankt zwischen Trotz und immer wieder aufscheinendem, Größenwahn.« Autsch.
Nachtrag: der SPIEGEL-Artikel wurde mittlerweile aktualisiert, und so hat nun Friedrich Merz, kommalos, einfach nur die Nase voll. Mir hat der Anlaß, trotzdem gefallen. :-)
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