SAMMLUNG T-B A21
⁄⁄KLAUS WEBER (*1967)

Die als Modell zu verstehende Installation Public Fountain LSD Hall soll einen Teil eines urbanen Raumes mittels einer großen Glas- und Stahlkonstruktion umfassen. Durch dieses Abgrenzen würde die Hall einen unscheinbaren Häuserblock in einen öffentlichen Mehrzweckraum verwandeln, mit einem dreistufigen, viktorianischen Springbrunnen aus Kristall als Zentrum. Die Flüssigkeit, die aus dem Springbrunnen fließt, ist potenziertes LSD, das professionell von einem lizenzierten Homöopathen hergestellt wurde. Anstatt lediglich den Raum und die Mittel für halluzinogenen Eskapismus bereit zu stellen, ist das Ziel der Hall entschieden politischer. Weber deutet an, dass die Droge, der die Besucher ausgesetzt sind, einen neuen Einblick in ihr eigenes komplexes soziales Umfeld erlauben könnte. Hergestellt aus antikem Kristall der Firma Osler, die auch den berühmten Glaspalast der Weltausstellung 1851 in London angefertigt hat, verweist Weber auf den langjährigen Versuch, Kunst und Wissenschaft in einem Schaukasten der Industrie zu verbinden. Die Weltausstellung half bei der Etablierung von Konzeptionen für fast alle Ausstellungsorte, vom universalen wissenschaftlichen Museum bis hin zur Konzerthalle.

 
Public Fountain LSD Hall reflektiert aber auch Webers Interesse an der paradoxen Natur von Springbrunnen an sich: vollkommen künstlich hergestellte Konstruktionen zur Bereitstellung von natürlichem Wasser und deren suspekte Positionierung als Monumente städtischen Stolzes. Durch die Möglichkeit einer intensiven Begegnung in einem öffentlichen Raum, gibt Public Fountain LSD Hall die Gelegenheit, die Signifikanz der heutigen sozialen Räume zu überdenken.
GS/Ü:GB