SAMMLUNG VAF-Stiftung/MART
⁄⁄EUGENIO CARMI, CARM-O-MATIC, 1968/2006


Eugenio Carmi (*1920)

CARM-O-MATIC, 1968/2006
Stahl, Holz, bemalter Kartonstreifen, Elektromotor,
elektronische Steuerung, Akustiksensor, Stroboskoplampen
129 x 65 x 80 cm


© Eugenio Carmi
Archiv Sammlung VAF-Stiftung, Frankfurt a.M./MART, Rovereto
 
Der aus Genua stammende Eugenio Carmi betätigt sich als Maler, Bildhauer, Grafiker und Produktdesigner. Zu seinen zahlreichen Experimenten zählten in den 1960er Jahren auch Versuche mit mechanisch betriebenen und elektrotechnisch gesteuerten Bildgeneratoren, das heißt mit Apparaten, die in der Lage waren, in einer seriellen Abfolge unendlich viele Bildvariationen nach dem Zufallsprinzip zu erzeugen. CARM-O-MATIC entwickelte er für die 1968 am Londoner ICA veranstaltete Ausstellung Cybernetic Serendipity. Es besteht aus einem drehbar gelagerten Metallzylinder, auf dessen Außenfläche rundum ein Kartonband montiert ist, das in Querrichtung fortlaufend in gleich breite, farbig wechselnde Streifen gegliedert ist. In dieses Streifenmuster unregelmäßig eingestreut sind geometrische Formen, Zahlen und Buchstabenkombinationen, deren Wortbildungen lautmalerischen Artikulationen von Comic-Strips entnommen sind. Der verdeckte Zylinder wird von einem Elektromotor mit 1500 Umdrehungen pro Minute in Rotation versetzt, während eine Stroboskoplampe in schneller Folge Lichtblitze erzeugt. Beide Funktionen werden von einem Akustiksensor aktiviert, der auf Geräusche aus der Umgebung reagiert. In einem rechteckigen Fensterausschnitt an der Schmalseite der Abdeckung, der den Blick auf die sich drehenden Bildelemente freigibt, sind die permanent wechselnden Bildkombinationen als visuelles Staccato zu sehen. Theoretisch lassen sich dabei einige Millionen Variationen unterschiedlicher Form und Farbe erzeugen.
KW