Gerald O'Grady
[* 1931, Framingham/Massachusetts]

Über Gerald O'Grady | Biografie | Werke in der Ausstellung

Mit seiner Energie, seiner Ambition und seinem Enthusiasmus hat Gerald O'Grady für die Gründung und Etablierung der Film- und Medienwissenschaft in den USA einen bahnbrechenden Beitrag geleistet. Er organisierte mehrere einflussreiche Kongresse zur Medienkunst oder nahm an solchen Teil. Er initiierte Forschungsprojekte, Sommerakademien und Festivals. Ausgehend von der Überzeugung, dass man an der Gesellschaft nur wirklich teilnehmen kann, wenn man die Kanäle und Codes ihrer Kommunikation versteht, setzte er sich das Ziel, die Medienkompetenz aller Menschen in seinem Einflussgebiet zu verbessern. Er gründet 1972 in Buffalo, New York drei einflussreiche Institutionen: zwei universitäre Einrichtungen an der State University of New York at Buffalo, das Department of Media Study sowie das Educational Communications Center und das unabhängige und der Allgemeinheit zugängliche Zentrum Media Study/Buffalo. Diese drei von ihm in Buffalo initiierten und geleiteten Institutionen befanden sich in ständiger Interaktion und betrieben einen produktiven Austausch von Know-how und wertvollem technischem Equipment. In seiner einzigartigen Position steuerte O'Grady einen Apparat, der interdisziplinär im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaft und Medienkunst tätig war. Als Wissenschaftler widmete er sich vor allem den Bereichen Film, Fotografie und Video sowie den digitalen Künsten, stets in Zusammenhang mit zivilen Aufgaben wie Bildung, Bürgerrechtsbewegung, Demokratie. In diesem Kontext gab er auch eine großformatige Zeitung heraus. Als Institutsleiter forderte und förderte O'Grady den Zugang der Allgemeinheit zu den Medien: Er stellte die notwendige Ausrüstung zur Verfügung und setzte immer wieder einen Schwerpunkt auf die Medienpraxis. Gleichzeitig vermittelte er in unzähligen Vorträgen, Workshops, Filmvorführungen, Diskussionsrunden und Festivals sein Wissen. Bis heute verfolgt O'Grady seine politisch und sozial engagierte Vision, die Öffentlichkeit zu medialisieren.