Author:   Kevin Wells  
Posted: 26.02.2003; 15:05:38
Topic: ARCHIV - VERANSTALTUNGEN 2003
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DIALOG \ DIAGONAL
VORTRÄGE UND KÜNSTLERGESPRÄCHE
IN DER KUNSTHALLE


DIALOG \ DIAGONAL ist eine Metapher für kritisches Querfeldeindenken. DIALOG\DIAGONAL wird in Kooperation mit dem SWR Fernsehen (Redaktion Teleakademie), SWR Hörfunk (Redaktion Kulturelles Wort), dem Theater Baden-Baden, der Volkshochschule Baden-Baden, sowie mit großzügiger Unterstützung des Fairway-Hotels am Golfplatz Baden-Baden realisiert. Koordinator der Reihe ist Dr. Dirk Teuber.

DIALOG \ DIAGONAL wird zwei- bis dreimal im Monat mittwochs nach der öffentlichen Führung um 19 Uhr oder am Wochenende zum Eintrittspreis von € 5,- angeboten.

MITTWOCH, 8. JANUAR 2003, 19 UHR
»Your shit, your responsibility«
Künstlergespräch mit der Gruppe skart, Belgrad, über ihre Straßenaktion in Baden-Baden


In Abwandlung einer Kampagne in Belgien gegen die Plage der Hunde auf den Straßen, führte skart vor der düsteren Szene Belgrads Straßenaktionen unter dem Slogan »Your Shit – Your Responsibility« mit bemerkenswert politischen Aussagen durch. Im Stadtraum verbreitete Poster, Banner, Aufkleber und in den allgegenwärtigen Exkrementhäufchen platzierte Fähnchen verwiesen auf die Selbstgefälligkeit derjenigen, die ihre Hände in Unschuld waschen. Für Baden-Baden wird es eine Variante der Kampagne geben, die eine subversiv-kritische Perspektive auf die satten Gesellschaften Europas wirft.
Dragan Protic, geboren 1965 in Zrenjanin (Serbien), und Djordje Balmazvic, geboren 1965 in Belgrad, studierten Architektur an der Belgrader Architekturfakultät und leben in Belgrad.


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MITTWOCH, 15. JANUAR 2003, 19 UHR
»Nachttanke« von Samir Nasr

Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur

In seinem Film »Nachttanke« dokumentiert Samir Nasr das nächtliche Leben an einer 24 Stunden-Tankstelle in Deutschland. Es tummeln sich allerlei nachtaktive Gestalten, die sich hier unterhalten, sich mit Getränken und ihr Auto mit Benzin versorgen und zugleich tiefe Einblicke in ihr Leben geben.
Samir Nasr, geb. 1968 in Karlsruhe, Schulbesuch in Lybien und Ägypten, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg mit Schwerpunkt Dokumentarfilm. 2000 erhielt er in Berlin den Spiegel TV-Nachwuchspreis für seinen Dokumentarfilm »First Steps«.

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SAMSTAG, 18. JANUAR 2003, 19.30 UHR
René Pollesch »World Wide Web-Slums«
Gastspiel des Deutschen Schauspielhauses Hamburg im Theater Baden-Baden


Die 2000/2001 am Deutschen Schauspielhaus in mehreren Teilen uraufgeführte Theater-Soap ist Hochgeschwindigkeitstheater mit politischem Tiefgang. Mit ironischer, manchmal zynischer Drastik zeigt die Komödie gesampelte Persönlichkeiten der Generation @, für die in einer Welt von Turbokapitalismus, Telearbeit und Gentechnik die Unterschiede zwischen online und offline verschwimmen. Schauplatz ihrer Rückzugsgefechte ist die Sprache – die der Volkswirte, Börsianer, Soziologen, Werber und Internet-Technologen, die sich in den Subjekten der Globalisierung austobt.
René Pollesch, geboren 1962 in Friedberg/Hessen, arbeitete Anfang der 90er am Frankfurter TAT. 2001 Mülheimer Dramatikerpreis für »world wide web-slums«. Künstlerischer Leiter an der Berliner Volksbühne und freier Autor und Regisseur zwischen Stuttgart, Luzern, Hamburg und Berlin.


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MITTWOCH, 22. JANUAR 2003, 19 UHR
SAM – das Stadtauto der Zukunft
Gespräch mit Daniel Ryhiner, Spezialist Automobil- und Umwelttechnologie, Präsident des Verwaltungsrates der Cree AG, Biel


Die Cree-AG hat mit SAM »ein zeitgemäßes Fahrzeug« entwickelt und produziert, »das den heutigen Anforderungen an ein Stadt- und Nahverkehrsfahrzeug durch sein eigenständiges, avantgardistisches Design, seine Wendigkeit und Spritzigkeit, seine Ökonomie und Ökologie, seinen Komfort und seine Sicherheit vollumfänglich gerecht wird« . SAM, das Gefährt mit drei Rädern, wird von einem Elektromotor angetrieben und ist mit einer Reichweite von 50 bis 70 Kilometern konsequent auf den Stadt- und Nahverkehr ausgerichtet. Der Zweisitzer bietet alles, was ein Fahrzeug braucht, aber nicht mehr, und wird seit 2002 lanciert.

Daniel Ryhiner (geb. 1946 in der Schweiz) ist ein ausgewiesener Spezialist auf den Gebieten Automobil- und Umwelttechnologie sowie im Management von Hightech-Projekten. Er übernahm leitende Funktionen in Hightech-Unternehmen im Bereich der Laborrobotik und Umweltanalytik und als Projektleiter für den motorischen Antrieb des Swatch-Autoprojektes (VW). Gemeinsam mit Marc Frehner und weiteren Partnern gründete er die Cree AG, Biel.


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SAMSTAG, 25. JANUAR 2003, AB 20 UHR
»B_Side« von David Spaeth
Hip-Hop-Film, Vorführung und Gespräch mit dem Regisseur


Es geht um drei Typen um die 30 in drei Großstädten in Europa. Alle drei machen Hip-Hop; KörperKlaus als farbiger Adoptivsohn wohlhabender Schwaben in Berlin, Ashem in den ghettogleichen Nordquartiers in Marseille, Tin in den Plattenbauten von St. Petersburg:
Antistars, (beinahe) Erwachsene, zwischen ethnischen Konflikten, Ghetto, der Mafia und Hip-Hop.
David Spaeth, geb. 1975 in Nantes, absolvierte ein Studium der Film- und Fernsehwissenschaften sowie Musik und Französisch in Bochum. Seit 1998 studiert er Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Filme: »Der Besitzer des Bogens«, »Zweiter Eindruck«, »Alles wird gut«, »Der Anwärter«, »Nach Norden«.


anschließend:
Bauhouse - att. for attitude
DJ: Audio: Video-Projekt von Fabian Grobe, Alexander Puell und Clemens Wittkowski


»Bauhouse« umschreiben mit »DJ:Audio:Video-Projekt« treffend den mehrdimensionalen Charakter ihrer Veranstaltungen. Bei Liveacts wird raumspezifisch zusammen mit dem Publikum ein besonderer audiovisueller Dialog inszeniert. Das komplexe DJ Set wird rhythmussynchron mit den Bildsequenzen, Computeranimationen und Videoloops verwoben. Die dadurch entstehende audiovisuelle Installation wirkt mit dem gegebenen Raum und dem anwesenden Publikum zusammen.
Bauhouse, gegründet 1995. Die drei Audio:Video:Performer Fabian Grobe, Alexander Puell und Clemens Wittkowski sind mit ihrem Projekt seit 1997 u.a. in Stockholm, Osaka und in Hong Kong vertreten.


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SONNTAG, 2. FEBRUAR 2003, 11 UHR
Stadtvisionen: BOASE – Home of the future Künstlergespräch mit Mitgliedern des Studio Force4, Kopenhagen


Die achtköpfige Gruppe von jungen Designern und Architekten gründete sich 2001 in Kopenhagen und arbeitet seit dem Gewinn des Wettbewerbs »Home of The Future« u.a. an der Realisierung des dezidiert europäischen Projekts »Boase« mit Fokus auf Ökologie und nachhaltige Wirtschaftlichkeit. Force4 stellt
»BOASE« vor, ein visionärer Oasen-Typus, der mitten im urbanen Kontext auf einer neu begrünten und durch natürliche Prozesse dekontaminierten Industriebrache als Wohnkomplex in ökologischer Wohnbauweise mit neuen Entwicklungspotentialen entsteht.
Force4, das sind: Maja Asaa, Jens-Christian Carlsson, Mikala Holme- Samsø, Andreas Lauesen, Liv Løvetand, Christian Dalsdorf, Susanne Skov, Signe Søes-Petersen. Derzeit arbeiten Force 4 als »Studio Force 4« mit einer Gruppe von europäischen Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren an der Umsetzung der ersten BOASE bis 2003.


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DIENSTAG, 4. FEBRUAR 2003, 19 UHR
WIELAND BACKES
Geschichten aus dem NACHTCAFÉ
Lesung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Baden-Baden


Das NACHTCAFÉ ist seit nun mehr als 15 Jahren mit über 250 Sendungen eine der erfolgreichsten Talkshows des SWR, moderiert mit Witz, Charme und Nachdenklichkeit von Wieland Backes. Seine illustren wie originellen Gästerunden, sind stets - mal heiter, mal ernsthaft, mal temperamentvoll - engagiert in der Suche nach Wahrheit mitten im Leben. In seinem Buch entfaltet Wieland Backes ein unterhaltsam nachdenkliches Potpourri von Geschichten und ungewöhnlichen Begegnungen. Wieland Backes schafft damit eine bedenkenswerte wie vergnügliche Zusammenschau wichtiger gesellschaftlicher Themen der letzten Jahre.

Eintritt: € 5

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MITTWOCH, 5. FEBRUAR 2003, 19 Uhr
Jugendkulturen in Europa
Prof. Dr. Johannes Bilstein, Professor für Pädagogik, Kunstakademie Düsseldorf
In Zusammenarbeit mit SWR Fernsehen, Redaktion: Tele-Akademie


Prof. Dr. Johannes Bilstein, geb. 1949, hat Pädagogik, Germanistik, Anglistik, Psychologie und Philosophie in Köln studiert; seit 1980 Dozent für Pädagogik an der Kunstakademie Düsseldorf; zahlr. Publikationen zu Bildungstheorie, Historischer Anthropologie, Bildlichkeit und Metaphorik.


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SAMSTAG, 8. FEBRUAR 2003, 10-17 UHR
Tagung »Europa entwerfen«


10.00 Uhr
Begrüßung, Einleitung
Dr. Ludger Hünnekens, Allianz Kulturstiftung
Dr. Matthias Winzen, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

10.15 - 12.30 Uhr
Sektion 1: Europa als Geisteshaltung – Internationale Bildungshorizonte

Kaleidoskop: Perspektiven einer europäischen Wissensgesellschaft
Professor Dr. Robert Picht
Direktor für interdisziplinäre Studien am Europa-Kolleg, Brügge

Europa – Den Stier bei den Hörnern fassen
Dr. Konrad Schily
Präsident der Privaten Universität Witten/Herdecke GmbH; Leiter der Initiative Europäische Stiftungsuniversitäten

11.30 - 11.45 Uhr Kaffeepause

Periskop: Interkulturelle Kompetenz in der Patchwork–Gesellschaft
Dr. Caroline Y. Robertson
Direktorin des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale der Universität Karlsruhe

12.30 - 14.00 Uhr Mittagspause

14.00 - 17.00 Uhr
Sektion 2: Europa gestalten – eine kulturelle Herausforderung

Jungsein im alten Europa: Zur Jugend eines Kontinents
Prof. Dr. Johannes Bilstein
Professor für Pädagogik an der Kunstakademie Düsseldorf

Die Rolle der Übersetzung für die Einheit in der Vielfalt
Dr. Ilma Rakusa
Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin, Zürich

15.30-15.45 Uhr Kaffeepause

Kunst als Vehikel des interkulturellen Dialogs: Zwischen Identitätsstiftung und Abgrenzung
Dr. Ursula Zeller
IfA (Institut für Auslandsbeziehungen), Stuttgart

Integrationsfaktor Kultur – Ein Schweizer Beitrag
Dr. Eric Honegger
Präsident des Europa Instituts an der Universität Zürich


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SAMSTAG, 8. FEBRUAR 2003, 19 UHR
Self – unfinished

Tanzperformance von Xavier Le Roy /in situ production, Frankreich

Xavier Le Roy gelingt in seinen Performances eine vielfache Metamorphose des menschlichen Körpers, die im Kopf des Betrachters eine Flut von Bildern erzeugt. Versteht man Bildlichkeit als kulturelle Währung, dann führt Xavier Le Roy sie in eine galoppierende Inflation. Seine Eigenart besteht gerade darin, deutlich zu machen, dass von allem, was sich bildhaft zeigt, auch das Gegenteil existiert. Le Roy erhöht so die Zerbrechlichkeit, die Unberechenbarkeit, die Verständigungsnöte der Kommunikation.
Xavier Le Roy, geboren 1963 in Juvisy sur Orge (Frankreich), ist seit 1996 artist-in-residence im Berliner Podewil.


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SONNTAG, 9. FEBRUAR 2003, 11 UHR
Podiumsdiskussion »Europas Zukunft«


Die Podiumsveranstaltung „Europas Zukunft“ wird vom SWR Fernsehen, 3SAT aufgezeichnet. Das Sendedatum wird noch bekannt gegeben.

11.00 - 12.30 Uhr
Europas Zukunft – Statements

Einleitung: Fragen an Europa
Martin Schulze
ARD-Chefredakteur, Moderator der Berliner / Bonner PHOENIX Runde

Europa – Anders und doch ähnlich. Von der Identität unseres Kontinents
Prof. Dr. Ferdinand Seibt
Leiter des Instituts Collegium Carolinum e.V. in München

Soll Europa amerikanisch werden?
Prof. Dr. Jochen Hörisch
Ordinarius für Neuere Germanistik und Medienanalyse an der Universität Mannheim

Dialog der Kulturen
Prof. Dr. Christoph Wulf
Professor für Erziehungswissenschaften an der FU Berlin

N.N.
Elmar Brok (angefragt)
Mitglied des Europäischen Parlaments, Brüssel

12.30 - 13.00 Uhr Pause

13.00 – 14.00 Uhr
Europas Zukunft – Podiumsdiskussion

Mit
Elmar Brok (angefragt)
Prof. Dr. Jochen Hörisch
Prof. Dr. Ferdinand Seibt
Prof. Dr. Christoph Wulf

Moderation: Martin Schulze
ARD-Chefredakteur, Moderator der Berliner / Bonner PHOENIX Runde
(Änderungen vorbehalten)



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15. MÄRZ 2003 – 11. MAI 2003
(In Search of) The Perfect Lover
Werke von Louise Bourgeois, Marlene Dumas, Paul McCarthy und Raymond Pettibon aus der Sammlung Hauser und Wirth, St.Gallen

Ein Gemeinschaftsprojekt der Sammlung Hauser und Wirth und der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.
Kuratoren: Michaela Unterdörfer und Matthias Winzen

Pressekonferenz: Freitag, 14. März 2003, 11.00 Uhr
Eröffnung: Freitag, 14. März 2003, 19.00 Uhr


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DONNERSTAG, 13. MÄRZ 2003, 19 Uhr
In Search of the Perfect Lover: musikalisch
SWR 2 Dschungel von und mit Frank Laufenberg

»I just wanna make love to you« (Muddy Waters/ Rolling Stones). Rock’n’Roll ist ein anderes Wort für Sex. Mindestens ebenso sehr wie die bildende Kunst wurde und wird die Rock- und Pop-Musik vom Trieb der Triebe inspiriert. Von der »Suche nach dem perfekten Liebhaber« leben Rock- und Popmusik bis heute. Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sangen Bluesmusiker vom »ersten Mal«, von One-Night-Stands, Homosexualität, den Freuden und den Enttäuschungen von Liebe und Sex. Einige dieser Songs und noch viele andere hat Frank Laufenberg wieder entdeckt und für die Sendung Dschungel ausgewählt. Der Mitschnitt ist am 14. März 2003, ab 14.05 Uhr, bei SWR 2 zu hören.

Frank Laufenberg, geb. 1945, Moderator, legendärer Radio- und Fernsehunterhalter und versierter Kenner der Pop-Musikkultur. 1967 bis 1970 arbeitete er für EMI Electrola. 1970 Mit-»Erfinder« von SWF 3, von »Pop Shop«, »Facts und Platten«, und der ARD-Musikreihe »Ohne Filter«.


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MITTWOCH, 19. MÄRZ 2003, 19 Uhr
Das Begehren des Auges (Ursachen der Kunst, Teil 1)
Dr. Matthias Winzen, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden


»Reines Schauen« gibt es nicht. Aber sieht man nur, was man weiß? Oder vermag das Auge wahrzunehmen, was nur sichtbar, nicht sagbar ist? Wie antworten Louise Bourgeois, Marlene Dumas, Paul McCarthy und Raymond Pettibon in ihren Werken auf das Begehren des Auges?

Matthias Winzen, geb.1961, Studium der Bildhauerei in Düsseldorf; Kunstgeschichte, Germanistik und Pädagogik in Bochum und New York. Ab 1995 Projektleiter Bildende Kunst, Siemens Kulturprogramm. Seit 1999 Leiter der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.


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FRIEDER BURDA MATINEE
Sonntag, 23. März 2003, 11.30 Uhr
Max Beckmanns Blick aus dem Fenster: Stationen zum Exil
Prof. Dr. Klaus Gallwitz zu Max Beckmann
In Zusammenarbeit mit der Sammlung Frieder Burda

Max Beckmann weilte 1936 im Europäischen Hof Baden-Baden. Durch die Nazis aus der Städelschule, Frankfurt entlassen, steht er kurz vor der Emigration nach Amsterdam 1937. Vom Hotel aus bot sich Beckmann der »Blick aus dem Fenster« auf die Trinkhalle im Kurpark und inspirierte ihn zu einem Gemälde, das sich heute in der Sammlung Frieder Burda befindet. Der Vortrag deutet das Werk vor dem Hintergrund der für Beckmann äußerst schwierigen Jahre.

Klaus Gallwitz, geb. 1930, 1959 – 1967 Geschäftsführer des Badischen Kunstvereins, Karlsruhe, 1967 – 1974 Leiter der Kunsthalle Baden-Baden, 1974 – 1994 Direktor des Städelschen Kunstinstituts Frankfurt, Honorarprofessor an der Städelschule, Frankfurt.


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MITTWOCH, 26. MÄRZ 2003, 19 Uhr
Reise in die Unterwelt des Theaters
Lesung mit Schauspielern des Theater Baden-Baden
Leitung: Manfred Bachmayer

Die Magie der Unterwelt hat immer Fragen aufgeworfen nach einem »Vor«-Leben, nach Göttern und Weltenlenkern, nach einem Sein nach dem Tod. Statt Forschergeist bleibt nur Imagination, Religion und Kunst. Es geht um Gut und Böse, als beide noch vereint in der Unterwelt waren; um das Böse, als die Unterwelt zur Hölle verkam und zugleich zum Ort orgiastischer Imaginationen wurde.

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MITTWOCH, 2. APRIL 2003, 19 Uhr
Zu den Ursprüngen - Künstlerreisen in Italiens Unterwelten (Ursachen der Kunst, Teil 2)
Dr. Fritz Emslander, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden

Fahrten nach Italien wurden seit Winckelmann und Goethe als Reisen zur Wiege der europäischen Kultur gedeutet. In der Frühzeit des Tourismus entdeckten Bildungsreisende und Künstler das »unterirdische Italien«: faszinierende Meeres- und Lavagrotten, unterirdische antike und christliche Bauwerke. Italiens Unterwelten - von den Orakelhöhlen und Hirtengrotten über die Katakomben bis zur Blauen Grotte - stellten die Kunst vor neue Herausforderungen.

Fritz Emslander, geb. 1967, hat Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften, Romanistik und Allgemeine Erziehungswissenschaften in Regensburg, London und Hamburg studiert; seit 2002 Kurator an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.


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SONNTAG, 6. APRIL 2003, 11.30 Uhr
Amorosi perfetti: Liebhaber im Lauf der Zeiten
Matineekonzert mit dem ensemble amarcord, Leipzig
In Zusammenarbeit mit SWR 2 Musik, Redaktion: Kammermusik

Der perfekte Liebhaber wird mit Kompositionen aus vier Jahrhunderten besungen. Madrigale und Chansons der Renaissance erklingen in Vertonungen von Lassus, Morley, Arcadelt und Isaac. Die Romantik wird durch Lieder von Schubert, Schumann und Mendelssohn–Bartholdy vorgestellt, das 20. Jahrhundert mit Songs der legendären Comedian Harmonists ebenso wie Arrangements von Beatles-Klassikern oder Hits von Billy Joel.

Das ensemble amarcord, gegr. 1992 von ehemaligen Mitgliedern des Leipziger Thomaner-Chores, singt seit 1995 in der Besetzung Wolfram Lattke (Tenor), Dietrich Barth (Tenor), Frank Ozimek (Bariton), Daniel Knauft (Bass) und Holger Krause (Bass). Das ensemble amarcord zählt zu den wichtigsten Repräsentanten der Musikstadt Leipzig.


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MITTWOCH, 9. APRIL 2003, 19 Uhr
Wahlverwandtschaft – Der »Geist der Gotik« im deutschen Expressionismus (Ursachen der Kunst, Teil 3)
Dr. Isabel Greschat, Sammlung Frieder Burda
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden

Die Malerei von Max Beckmann, Otto Dix, August Macke, Ernst Ludwig Kirchner und anderen Expressionisten gilt als revolutionärer Bruch in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt ist, dass Künstler - und Kritiker - in Mathias Grünewald, Lucas Cranach oder Hans Baldung Grien »Geistesverwandte« sahen. Intensiv, oft bitter-sarkastisch beziehen sie sich auf den »Geist der Gotik«.

Isabel Greschat, geb. 1967, studierte in Münster und Paris Kunstgeschichte, Romanistik, ev. Theologie und Pädagogik. Ab 1994 Kuratorin in Hannover, Dresden und Stuttgart. Seit Januar 2002 Leitung der Sammlung Frieder Burda.


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MITTWOCH, 7. MAI 2003, 19 Uhr
Wer ist der Lover von Tizians Venus von Urbino?
Prof. Dr. Hans Ost, Kunsthistorisches Institut Köln
In Zusammenarbeit mit der QUADRIGA

Über Jahrhunderte hat Tizians sog. »Venus von Urbino« auf Künstler und Kunstwerke gewirkt, z. B. auf Manets »Olympia«. Von der Kunstwissenschaft wurde kontrovers diskutiert, wie das Bild zu deuten sei. Der Vortrag fragt nach dem vom Rufnamen des Bildes abweichenden Thema, nach gesellschaftlichem Kontext, nach Auftraggeber und Adressat, welcher der Lover des lebenden Vorbildes der gemalten schönen Nackten gewesen sein könnte.

Hans Ost, geb. 1937, Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in München, Zürich und Bonn. Professur am Kunsthistorischen Institut Köln. Publikationen u. a. zu Leonardo, Tizian, Peter Paul Rubens.


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24. MAI 2003 – 29. JUNI 2003
TOP’ 03 – Meisterschülerinnen/Meisterschüler der Kunstakademie Karlsruhe


Pressekonferenz: Donnerstag, 22. Mai 2003, 11 Uhr
Eröffnung: Freitag, 23. Mai 2003, 19 Uhr
(am Wochenende 31.5./1.6. geschlossen)


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MITTWOCH, 25. JUNI 2003, 19 Uhr
Kunst: Woher? Wo? Wohin? (Ursachen der Kunst, Teil 4)
Prof. Erwin Gross, Rektor der Kunstakademie Karlsruhe, im Gespräch mit Dr. Matthias Winzen
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden

Wieso gibt es eigentlich heute noch Akademien? Wie werden Künstler zu berühmten Künstlern. Welche Strategien führen zu der Frage: Ist das Kunst? Wie reagiert die Akademie auf den Kunstbetrieb und seine Moden? Erwin Gross, Rektor der Kunstakademie Karlsruhe, nimmt Stellung zu Fragen der Lehre, des Kunstbetriebs und den Bedingungen einer Karriere als Künstler.

Erwin Gross, geb. 1953, 1975 bis 1982 Studium der Malerei in Karlsruhe und Haarlem, Niederlande; 1982 Teilnahme an der Documenta 7, 1990 Berufung an die Akademie Karlsruhe, seit 2000 Rektor.

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5. Juli – 7. September 2003
DURCHGEHEND GEÖFFNET – SKULPTURENSOMMER IN BADEN-BADEN

Ein Gemeinschaftsprojekt der Sammlung Frieder Burda und der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.
Kuratoren: Isabel Greschat und Matthias Winzen

Eröffnung: Freitag, 4. Juli 2003, 18 Uhr (Ort: Internationaler Club e.V., Lichtentaler Allee 8)
Pressekonferenz: Freitag, 4. Juli 2003, 11 Uhr

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Mittwoch, 9. Juli 2003, 19 Uhr
EINE FUSSMATTE AN DER OOS
Professor Olaf Metzel im Gespräch mit Dr. Matthias Winzen, Leiter der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden
Treffpunkt: Fußweg entlang der Oos zwischen den Brücken zur Gönneranlage und zum Hotel Bellevue

Für lehrenden Bildhauer Olaf Metzel steht Kunst zwischen Gewalt und Subversion. Dass dabei der Humor und leise Töne nicht zu kurz kommen, belegt die in Bronze ausgeführte Fußmatte, die teils an der Oos, teils im Treppenabgang zur Terrasse vor der Kunsthalle abgelegt ist. Subtil modellierte Seile schlingen sich zu rhythmischen Kurvaturen, die durch tiefe Rillen zerkratzt sind. Wer ist der Künstler, der demjenigen ein Denkmal gesetzt hat, der sich bemüßigt sah, beim Verlassen der Oos und Betreten der Stadt sich die Füße zu reinigen?

Olaf Metzel, geb. 1952, hat von 1971 bis 1977 an der FU Berlin und der HfG Berlin studiert.1986 Gastprofessur an der HfBK Hamburg; 1987 Teilnahme an der Documenta 8. Er lehrt seit 1990 an der Akademie in München, die er von 1995 bis 1999 als Rektor leitete.

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Mittwoch, 16. Juli 2003, 20 Uhr
DIE LICHTENTALER ALLEE IN FLAMMEN
Karl Manfred Rennertz im Gespräch mit Dr. Isabel Greschat, Leiterin der Sammlung Frieder Burda
Treffpunkt: Lichtentaler Allee, Ecke Fremersbergstrasse, am Tennisclub

Die Skulpturengruppe „Lichtentaler Allee“, wurde von dem in Baden-Baden lebenden Bildhauer Karl Manfred Rennertz 1991 aus Bäumen des weltberühmten Landschaftsgartens gestaltet. Nachdem die erste Gruppe durch Unachtsamkeit zerstört wurde, entstanden drei Säulen in den letzten Jahren neu. Karl Manfred Rennertz wird ihnen in einer Feueraktion ihre endgültige Erscheinung verleihen und sein Verständnis von Skulptur erläutern.

Karl Manfred Rennertz, geb. 1952, hat von 1972 bis 1978 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Alfonso Hüppi studiert. 1995 hat er eine Gastprofessur für Bildhauerei in Bremen, seit 1999 lehrt er als Gastdozent an der FH Pforzheim.

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Mittwoch, 23. Juli 2003, 19 Uhr
NEUE STADTPLÄNE FÜR BADEN-BADEN
Stephan Huber im Gespräch mit Dr. Matthias Winzen, Leiter der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden und dem Theater Baden-Baden
Treffpunkt: Springbrunnen vor der Staatlichen Kunsthalle

Die Vitrine aus Edelstahl verspricht gültige Orientierung. Doch bei näherem Hinsehen entsteht eine andere Welt als die der Baden-Badener Topographie. Stephan Hubers Stadtpläne bieten ungeahnte Einblicke in die Ereignisse des 19. und des 20. Jahrhunderts, in die Baden-Baden vernetzt ist. Dabei zielt er auch auf einen eigenen Begriff von Kunst im öffentlichen Raum. Stephan Huber wird sein Werk im Anschluss an das Gespräch in einem Diavortrag im Kulissenhaus des Theaters vorstellen.

Stephan Huber, geb. 1952, hat zwischen 1971 und 1978 an der Akademie der Bildenden Künste München studiert. 1989-1990 Gastprofessur an der Kunstakademie Karlsruhe. 1999 nimmt er an der Biennale Venedig Apertutto teil.

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20. SEPTEMBER – 16. NOVEMBER 2003
CORINNE WASMUHT

Eröffnung: Freitag, 19. SEPTEMBER 2003, 19 Uhr
Pressekonferenz: Freitag, 19. SEPTEMBER 2003, 11 Uhr


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MITTWOCH 1. OKTOBER 2003, 19 UHR
Bewohnte Mythen - Joseph Beuys und der Volksaberglaube (Ursachen der Kunst, Teil 5)
Nicole Fritz, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden

Dass sich im Werk von Joseph Beuys alchimistisches und schamanistisches Wissen widerspiegelt, ist der Forschung seit längerem bekannt. In ihrer Dissertation hat Nicole Fritz die These aufgestellt, dass Arbeiten von Joseph Beuys auch von regionalen Brauch- und Symbolordnungen und Vorstellungen des Volksaberglaubens mitgeprägt worden sind. Mit Hilfe des „Handwörterbuchs des deutschen Aberglaubens“, einem Standardwerk der Volkskunde, zeigt sie, wie Joseph Beuys als Künstler volkskulturelle Symbole, Metaphern und Rituale in ästhetisch verdichteter Form produktiv gemacht hat.

Nicole Fritz, geb. 1969, hat an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft studiert, von 2000 bis 2002 war sie Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf und ist seit Dezember 2002 Volontärin an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.

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MITTWOCH, 8. OKTOBER 2003, 19 UHR
Leuchtende Bilder - eine Entdeckungsreise durch die Literatur der Gegenwart
Lesung mit Mitgliedern des Theaters Baden-Baden
Regie: Manfred Bachmayer

Corinne Wasmuht arbeitet mit klassischen Mitteln wie Ölfarbe auf Holz. Gemälde entstehen, “die aus sich heraus leuchten“. Die Lesung geht der Frage nach, ob es in der Generation von Corinne Wasmuht auch in der Literatur Werke gibt, die die Gegenwart mit klassischen literarischen Mitteln in eigenständigen und durchaus heutigen Verdichtungen zu eigener Leuchtkraft bringen. Eine Entdeckungsreise mit Mitgliedern des Theaters Baden-Baden.

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MITTWOCH, 15. OKTOBER 2003, 19 UHR
Bilder gegen das Chaos - Notizen, Skizzen und Werkstadien
Corinne Wasmuht, Berlin
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden und der Gleichstellungsstelle der Stadt Baden-Baden

Ob Haarschopf, Holzfeuer, Astronaut, Gewebeschnitt, Vulkanlandschaft oder kosmische Nebel, die Welt findet sich in bildhaltiger Synthese im Kopf. Corinne Wasmuht systematisiert Alltägliches, Erinnertes und Gedachtes zu einer ermalten Sicht auf die Realität. In ihrem Vortrag gibt Corinne Wasmuht Einblick in ihren komplexen Werkprozess. Er öffnet den Sinn für eine Malerin, die in verborgenen Strukturen, in organischen Mustern, in Räumen und Landschaften Ordnungssysteme findet und benutzt.

Corinne Wasmuht, geb. 1964, 1983-92 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf;1988 Meisterschülerin bei Alfonso Hüppi; 1991 Peter-Mertes-Stipendium; 1995 Kunstfonds Bonn; 1996/97 ars viva 96/97 Malerei; 2002-03 Gastprofessur an der Kunstakademie Karlsruhe; lebt und arbeitet in Berlin.

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SAMSTAG, 18. OKTOBER 2003, 10 BIS 18 UHR
SYMPOSIUM, MULTIPLE RÄUME (1): „SEELE“
In Kooperation mit SWR2 Radio und der Kunstakademie Düsseldorf

Am Anfang der Überlegungen steht die Frage, ob der Mensch überhaupt in der Lage ist, die Seele – sein Produkt – zu verstehen, oder ob Seele nicht im wahrsten Sinne des Wortes unbegreiflich ist, nicht in Raum und Zeit übersetzbar, etwas, von dem man sich kein Bild machen kann. Mit dem Begriff „Seele“ verbinden sich jedenfalls die verschiedensten religiösen, psychologischen und naturwissenschaftlichen Erklärungsversuche sowie verschiedenste, stets implizit künstlerische Abbild- und Imaginationstechniken zur (Re- )Konstruktion individualmenschlicher Kontinuität.

Das Symposium thematisiert die räumlichen Metaphern der Seele (Landschaften, Interieurs, Computer etc.), ihre Topografien, ihre Konstitution in Prozessen der Beseelung, ihre Sezierung und Kartografierung in Medizin, Hirnforschung und Psychoanalyse, ihre Manifestationen in Mimik und Gestik („Spiegel der Seele“), in Traum und Spiritualität sowie in künstlerischen Bildmedien.

PROGRAMM:

10.00 - 12.30 Uhr
SEKTION 1: SEELENRÄUME – METAPHERN DES INNEREN

Beseelungen - Zur Geschichte der Wahrnehmung einer Differenz
Prof. Dr. Thomas Macho
Kulturwissenschaftliches Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin

ignoramus et ignorabimus: Medizinische Forschung zur Seele
Prof. Dr. Susanne Hahn
Leiterin der Sozialpflegeschulen Heimerer Döbeln

Die Seele als Deponie, als Reservat, als Mördergrube und andere Weisen ihrer räumlichen Nutzung
Prof. Dr. Friedrich Wolfram Heubach
Professor an der Kunstakademie Düsseldorf

14.00 - 17.00
SEKTION 2: DIE MEDIAL BEDRÄNGTE SEELE

Seelen formen
Prof. Dr. Johannes Bilstein
Professor für Pädagogik an der Kunstakademie Düsseldorf

„Seelenklau": Zur fragmentierten Person in afrikanischen Fotografien und Videos
Prof. Dr. Heike Behrend
Institut für Afrikanistik der Universität zu Köln

Soul – Selbstbehauptung und Unterwerfung
Dr. Rudolf Thiessen
Privatdozent am Institut für Religionswissenschaft, Freie Universität Berlin

Die Geburt der Psychoanalyse aus der Geisterbeschwörung
Prof. Dr. Micha Brumlik
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Erziehungswissenschaften


Eintritt: € 8; erm. € 5 (bei Voranmeldung unter Tel. 07221-30076-3)/ € 10; erm. € 7 (Tageskasse)


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MITTWOCH, 12. NOVEMBER 2003, 19 UHR
Was bringt die Kunst den Kirchen ?!
Pater Georg Maria Roers SJ, Künstlerseelsorger der Erzdiözese München und Freising
In Zusammenarbeit mit der QUADRIGA, d. h. Kirchliche Bildungswerke Baden-Baden, Stadt Baden-Baden, VHS Baden-Baden und Festival GmbH Baden-Baden.

In den letzten 15 Jahren hat es in den christlichen Kirchen zahlreiche Initiativen gegeben, bei denen "Über das Geistige in der Kunst" (W. Kandinsky) gesprochen wurde. Ausstellungen zum Thema Transzendenz in Berlin, kuratiert von W. Schmied 1980 u. 1990, 2003 von M. Flügge u. F. Meschede hatten großen Zulauf. Veröffentlichungen zur philosophischen und theologischen Ästhetik haben zugenommen. Jesus selbst hat in Bildern und Gleichnissen gesprochen. Wer heutzutage Bilder in Kunst, Kino, Werbung etc. nicht dechiffrieren kann, wird bald zum Analphabeten des Visuellen. Anhand von Werken vor allem junger KünstlerInnen wie A. Laar, Ch. R. Winter, Ch. Lewis, W.Z. Keller tauchen Fragen auf.

Georg Maria Roers SJ, geb. 1965, studierte in München, Frankfurt, Berlin und Linz. Er ist Lyriker, Kunstschriftsteller und Sammler moderner Kunst. Seine Lehrer waren u.a. Franz van der Grinten und Friedhelm Mennekes. G. M. Roers lebt als Jesuitenpater in München.

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MITTWOCH, 10. DEZEMBER 2003, 19 Uhr
"Bildnerei von Schizophrenen" – Entdeckung oder Konstrukt? (Ursachen der Kunst, Teil 6)
Jörg Katerndahl, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden

Die Frage, ob eine spezifische "Bildnerei von Schizophrenen" existiert, ist bis heute umstritten. Spätestens seit den Publikationen von Walter Morgenthaler und Hans Prinzhorn, 1921/22, faszinierte das Thema schnell und nachhaltig bis heute zahlreiche Autoren unterschiedlichster Fachrichtungen. Vielleicht gerade auch durch seine konstruierten Eigenschaften bot es sich immer wieder als dienstbare Argumentationshilfe bei den mit unterschiedlichen Zielsetzungen geführten Diskussionen über die Bewertung neuer Kunstentwicklungen und die gesellschaftliche Stellung psychiatrischer Patienten an.

Jörg Katerndahl, geb. 1966, studierte Kunstgeschichte, Psychologie und Philosophie in Marburg und Frankfurt/Main. 1998-2000 Stipendiat des Graduiertenkollegs "Psychische Energien bildender Kunst", Universität Frankfurt/Main. Dissertation "'Bildnerei von Schizophrenen' - Zur Problematik der Beziehungssetzung von 'Psyche' und 'Kunst' im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts". Seit Mai 2002 Volontär an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.

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MITTWOCH, 17. DEZEMBER 2003, 19 UHR
Un-heimlich : Gleich-gültig - Vom Fluidum der Farbe
Stefan Ettlinger im Gespräch mit Dr. Matthias Winzen
In Zusammenarbeit mit der VHS Baden-Baden

Stefan Ettlingers malerischer Produktionsprozess gründet im Zappen durch die unerschöpfliche Bilderspringflut der Fernsehkanäle. Der Schein der Massenmedien entzieht der Realität einmal mehr ihre Gewissheit, die zu einer malerischen Synthese des Unheimlichen geführt wird. Durch Brüche, Zäsuren, Montagen, Implantate und Perspektivwechsel hebt Ettlinger den einheitlichen Erzählduktus der Bilder auf. Menschen, Häuser, Strandszenen, Märklinstraßenbahnen und Ufos geraten zu rätselhaften Panoramen des nicht wirklich Fassbaren. Das Gespräch mit Stefan Ettlinger, der auch Musiker, Video- und Animationsfilmer ist und sich in Texten äußert, wird um den vitalen Ort der immer wieder totgesagten, und doch ungemein sinnlichen und quicklebendigen Malerei kreisen.

Stefan Ettlinger, geb. 1958, hat von 1980 bis 1988 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf studiert und war Meisterschüler bei Alfonso Hüppi. 2000 Stipendium Schloss Balmoral, Bad Ems; 2001 Stiftung Kunstfonds. Lebt in Düsseldorf.

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SAMSTAG, 20. DEZEMBER 2003, 19 UHR
Was Warmes für den Winter

In den 80er Jahren elektrisierte die Künstlergruppe „Anarchistische Gummizelle“ mit ihren dadaistisch-skurrilen Aktionen das Düsseldorfer Kulturleben. Kurz vor Weihnachten lassen die Mitglieder Stefan Ettlinger, Heinz Hausmann, Ulrich Sappok und Otto Müller die legendären Zeiten wiederaufleben. Fürs Baden-Badener Publikum und richten sie eine Weihnachtsfeier aus. Mit Dekoration, Weihnachtsliedern und einer Geschenkaktion sorgen sie für vorweihnachtliche Stimmung – Anarchie garantiert.


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