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Thomas Ruff, Haus Nr. 12 I, 1988, Chromogener Farbabzug, Dia-Sec Face, Holzrahmen 212 x 179 cm |
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Warum ist Fotografie Kunst? Ruffs erste große Erfolge in den achtziger Jahren werden von der neuerlichen Diskussion begleitet, ob Fotografie Kunst sein könne. Die positive Antwort des Kunstmarktes erklärt nicht konkret, woran sich die fesselnde Suggestion in Ruffs Bildern festmacht und was genau an seiner Arbeitsweise künstlerisch zu nennen ist. Was verwickelt unsere Assoziationen in die fiktive Bildtiefe seiner Fotografien, die nur farbige Fotooberflächen sind, die andere Oberflächen abbilden? Warum wirken einige von Ruffs fotografischen Serien, etwa die Porträts in den achtziger Jahren oder die nudes heute, so zeittypisch, scheinen sie doch geradezu Kommentare zu bestimmten gesellschaftlichen Stimmungen zu sein, ohne Gesellschaft und Politik direkt zum Thema zu haben? Was genau besagt die häufig auf Ruff angewandte Formulierung, er thematisiere die Fotografie mit den Mitteln der Fotografie, wenn auf seinen Fotos stets Menschen, Häuser oder Sterne zu sehen sind? Und wie wären Thomas Ruffs Haus- Serie nach den fotografischen Gebäudearchiven von Bernd und Hilla Becher, wie seine Porträts nach August Sanders Menschen des 20. Jahrhunderts kunsthistorisch zu werten? Diesen Fragen widmen sich Ausstellung und Katalog. weiter >> |