Author:   Kevin Wells  
Posted: 22.01.2001; 19:48:19
Topic: ARCHIV – AUSSTELLUNGEN – POLEN/SCHAERF
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IN FREIHEIT ENDLICH – POLNISCHE KUNST NACH 1989 << zurückweiter >>

ZUZANNA JANIN

"Ich schöpfe aus meiner Biografie, aber nicht aus den Tatsachen, der Geschichte, der wortwörtlichen Erzählung, sondern aus dem Erlebten, den Gefühlen, den geistigen Tatsachen, der Erinnerung, der Zeit, der permanenten Bewegung der Lebewesen und Dinge sowie ihrer Umgebung‘", erklärt Zuzanna Janin. In den Arbeiten von Janin wird die faszinierende psychologische Identität einer modernen Protagonistin und Frau entfaltet, die aus den Schichten existentieller Selbstbeobachtung schöpft und vollkommen unempfindlich bleibt gegenüber den Aufrufen feministischer Befreiungsideologie. "Ich bin keine Feministin, ich bin eine Egoistin", (Zuzanna Janin). Getragen von übersensibler Weiblichkeit, beschwört Susanne in ihren aus Fotografien entwickelten Wandarbeiten die Solidarität ihrer allernächsten Schicksalsgefährtinnen – ihrer Vorfahrinnen und Nachfolgerinnen in der weiblichen Familienlinie. Hier bricht unversehens Geschichte, eine zeitliche Dimension ein, denn zu sehen sind übereinander gelegte in Kunststofffolien laminierte Fotos von rechten Füßen und Gesichtern ihrer Mütter, ihrer Groß- und Urgroßmütter. Auch sie selbst besitzt schon ein ihr nachfolgendes Modell – den Körper ihrer Tochter.

ZUZANNA JANIN, geboren 1964 in Warschau. Studium an der Kunstakademie in Warschau in den Jahren 1980 – 1987. Sie lebt und wirkt in Warschau.

EINZELAUSTELLUNGEN
1990 Prace - Works, Galerie Dziekanka, Warschau; 1995 Salzburger Kunstverein, Salzburg;Galerie Foksal, Warschau; 1997 Follow Me, Change Me, It´s Time, Szombathely Kunsthalle, Szombathely; Touch Me, Galerie A. v. Scholz, Berlin; Drink Me, Galerie drei, Dresden; 1998 Co za pieklo, co za raj / What Hell, What Heaven, Galerie Foksal, Warschau; 1999 Zjedz mnie/ Eat me, Galerie Starmach, Krakau; Co za pieklo, co za raj, cd / What paradise, What Hell, Cont’d, Zentrum für Zeitgenössische Kunst – Zamek Ujazdowski, Warschau; Synagoga Center of Contemporary Art, Trnava; Love Me / Miluj Ma, Galeria Priestor / Space for Contemporary Art, Bratislava; 2000 Homefuckingiskillingprostitution, Galerie A. v. Scholz, Berlin.