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Andy Warhol, Cagney, 1964
Siebdruck auf Papier auf Leinwand, 76 x 101,5 cm
Sammlung Froehlich, Stuttgart
Matthias Müller, Home Stories, 1990
16mm, auf DVD übertragen, 5:54 Min., Farbe, Ton
Kunsthalle Bielefeld; Courtesy Galerie Volker Diehl, Berlin
Oliver Boberg, Fabrikgelände
Aus: Nacht Orte / Night Sites, 2002, DVD, 30 Min. Loop
Courtesy L.A.Galerie Lothar Albrecht, Frankfurt a.M.
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Maskeraden und Medien-Memory
In den Zeiten von Fernsehen und Video könne jeder für 15 Minuten ein Star sein so propagierte Andy Warhol den Fiktionsraum als Probebühne multipler Identitäten und entlarvte zugleich die Brüchigkeit des Filmstar-Systems. Rollenklischees und Maskeraden, wie sie Cindy Sherman, Mike Kelley & Paul McCarthy oder Rodney Graham ad absurdum führen, verweisen auf die Abgründe hinter den (menschlichen) Fassaden und in den stereotypen Filmgenres Hollywoods.
Experimentalfilmer und Videokünstler wie Christoph Girardet & Matthias Müller bringen durch serielle Bildschnitte die konventionalisierten Muster und durchgängigen Wiederholungsstrukturen in Hollywood-Melodramen und Kriminalfilmen zum Vorschein.
Gerade im Spiel mit Klischees, mit dem absolut Künstlichen des Films sowie mit unseren Erinnerungen und Erwartungen an Filme jenem Medien-Memory, das wir stets mit uns tragen eröffnen jüngere Positionen dem Betrachter die Möglichkeit, banale, teils alptraumhaft-vertraute Orte als potentielle Handlungsräume für sich zu vereinnahmen (Oliver Boberg). Im Kopf setzt sich ein Film in Gang, unsere Phantasie bespielt gezeichnete Räume als Sets mit Handlung (Achim Hoops).
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