DAS TIER IN MIR << zurück01020304weiter >>

William Wegman

DAS TIER IN MIR - TEIL III DER TRILOGIE


Wer bin ich? Die Selbstbefragung des Menschen ist ein altes und gleichwohl aktuelles Thema, das nicht nur theoretisch erörtert, sondern auch von jeher in künstlerische Bilder gefasst wurde. Wenn wir uns unserer selbst genauer versichern wollen, dann wenden wir uns traditionellerweise Themen oder Gegenständen zu, die einerseits dem eigenen Menschlichen ähnlich sind, andererseits verschieden genug, um uns als Gegenüber zu dienen. Das Menschliche findet sich in seinen metaphysischen, maschinalen oder animalischen Nachbarfeldern wieder. Die Bildende Kunst hat sich mit allen drei Gegenständen immer wieder befasst: d.h. der gottnahen oder -fernen Metaphysik (Big Nothing), der Technologie (Ich bin mein Auto) und dem Tier. Von diesen fremden Ebenbildern handelt die Trilogie Du sollst Dir ein Bild machen - Die fremden Ebenbilder des Menschen in der Kunst.

Die Ausstellung Das Tier in mir ist der dritte Teil der Trilogie, die im letzten Jahr begonnen hat. Auch Tiere sind ein Thema, mit dem sich die Menschen immer dann befassen, wenn sie einen ihnen benachbarten Bereich benötigen, in dem sie unüberschaubar große Vorstellungen wie „Menschheit“ oder „wir Menschen“ spiegeln und so indirekt bündeln können. Schon lange bevor „Verwandtschaft“ zur wichtigsten Verbindung zwischen uns und den Tieren wurde, haben wir über sie verhandelt und taten dies, um uns über uns selbst Klarheit zu verschaffen. Der mutige Löwe und die diebische Elster, die opferbereiten Pelikane und die stolzen Adler, die läppischen Affen und die starken Bären – all diese Tiere haben über die Jahrhunderte dazu gedient, Eigenschaften und Merkmale der Menschen zu symbolisieren. Auf dem Umweg über die Tiere reflektieren wir ausführlich und en detail über unsere Menschenwelt.