PROPHETS OF BOOM WERKE AUS DER SAMMLUNG SCHÜRMANN

13. APRIL BIS 16. JUNI 2002

iIm globalen Dorf medialer und digitaler Bildwelten ist der Aachener Sammler Wilhelm Schürmann ein scharfsichtiger Flaneur und Cicerone, wie es die großen Essayisten in den anwachsenden Großstädten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren. Im Labyrinth der mittlerweile nicht mehr ganz „neuen Unübersichtlichkeit“ (Jürgen Habermas 1977), angesichts des Überangebots scheinbar beliebig einsetzbarer Bilder, ist er der Wanderer, der den Fantasien, Funktionsweisen und Widersprüchen der täglichen Bildergegenwart nachgeht.

Die Künstler der Ausstellung reflektieren das außermoralische, nicht verwaltbare Eigenleben von Bildern. Sie entkoppeln die Bilderflut von ihren vorgeblichen „Inhalten“ und decken mit ihren bewusst widersprüchlichern Werken auf, dass unter dem plausiblen Schein von Information durch die freie Weltpresse rudimentäre Widersprüche ungelöst lagern. Ihre Anstöße verknüpft Wilhelm Schürmann, ein Sammler, für den alles mit allem zusammenhängt, nichts aber restlos aufgeht: Die Reste regen immer neue Assoziationen und Fragen an.

Die Ausstellung umfasst Werke von 30 Künstlern und kombiniert diese mit ca. 100 Zeitdokumenten (Plakate, Zeitschriften, Anzeigen, Modelle, etc.).

Eröffnung: 12. April, 19.00 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein von Wilhelm Schürmann gestalteter Katalog, herausgegeben von der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden mit Essays und Texten von Edgar Arceneaux, Sam Durant, Diana Ebster, Albert Oehlen, Wilhelm Schürmann, Matthias Winzen, Umfang: 160 Seiten, über 100 Farb- und S/W-Abbildungen.


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Philippe Halsman, MAO-MARILYN,
1952/1981, silver print, 35 x 27,5 cm