ICD
Interfacing Cultural Data

Uhren - frühe Computer




Geschichte

wie steht die Gesellschaft zum technischen Fortschritt?

Antike
Die Gesellschaft besteht aus einer konservativen Grundbesitzerschicht. D.h. Misstrauen gegenüber technischer Entwicklung (Der technische Fortschritt könnte das politische/gesellschaftliche/natürliche Gleichgewicht stören)

Mittelalter
Die Gesellschaft besteht aus Kaufläuten und Handwerkern. Sie erwartet die Lösung von Problemen durch Maschienen. (z.B. Wasser und Windmühlen zum Getreide mahlen). Das Interesse an Uhren ist gekoppelt an das große Interesse an Astronomie

17/18 Jh.
Wissenschaftliche Revolution / mechanistisches Bild des Universums Keppler sagt dass das Universum funktioniert wie eine Uhr Viele Patente für Messgeräte werden eingereicht (Barometer/Termometer/Teleskop/Navigationsinstrumente)

19/20 Jh.
Fortschrittskult.

21. Jh.
Skepsis gegenüber der Beherschbarkeit des technischen Fortschritts. Lebengefährdende Erfindungen (Atombombe). Rückkehr zur antiken Skepsis?


Uhren

uhr1:

Zuerst gibt es nur Sonnen- und Wasseruhren. D.h. es besteht das Bedürfnis nach einer Zeitmessung die auch noch funktioniert wenn die Sonne nicht scheint bzw. das Wasser gefriert. So entstehen gegen Ende des 13. Jahrhunderts mechanische Uhren – Bald auch mit Schlagwerk. Anschaffung und Unterhalt sind horrend teuer. Man braucht einen Uhrenpfleger, der die Uhr pflegt, und die Ungenauigkeiten korrigiert. Meistens handelte es sich dabei um den Hersteller der Uhr, nach dessen Tod die Uhren meistens nicht mehr verwendbar waren.

uhr2:


Gründe für die Anschaffung einer Uhr

Bürgerstolz, Nützlichkeitserwägung, Interesse für mechanische Instrumente. D.h. im Vordergrund steht nicht die Genauigkeit, sondern tolle Spielereien. Uhren sind Prestigeobjekte für die Städte. Uhren funtionieren mit Gewichten, sind schwer, müssen befestigt werden und sind normalerweise in öffentlicher Hand. Private Uhren gibt es nur in Königshäusern, und ab Mitte des 15. Jh auch in privaten Händen.


Wer baut die Uhren?

1. Schmiede, Schlosser, Kanonengiesser. D. h. angehörige des Metall und Eisen verarbeitenden Handwerks. Weil viele Teile aus Eisen oder Bronze sind. Wo es in Europa keine Metallverarbeitende Industrie gibt, kommen die Uhrmacher aus dem Ausland. Da Deutschland ein Handwerkerland ist, sind Uhren und Uhrmacher aus Deutschland sehr gefragt.

2. Im 16/17. Jahrhundert bildet sich die Berufsgruppe Uhrmacher heraus. Uhren sind jetzt Luxusgegenstände und dienen der Prachtentfaltung, da man für ihre Herstellung immer mehr Edelmetalle braucht betätigen sich immer mehr Goldschmiede als Uhrmacher. Goldschmiede haben eine reiche Kundschaft, denn sie haben eine reiche Kundschaft. Uhrmacher gelangen zu hohem Ansehen. Weiterer Fortschritt: Pendelantrieb und Ankerhemmung zur Verbesserung der Genauigkeit.. Dennoch bleiben Probleme: Wie liest man in der Zeit der Kerzenbeleuchtung eine Uhr in der Nacht ab? Es wurde eine Gewürzuhr entwickelt, bei der man nachts den Zeigerstand ertasten und danach - durch ablecken der Finger - schmecken sollte wieviel Uhr es ist.

uhr3:

uhr4:


Und dann?

- Uhrmacherkunst fängt an den allgemeinen Entwicklungsrythmus zu beeinflussen, weil die Ausrüstung der Uhrmacher und ihre Kenntnisse werden in den Dienst der Fortschritte der Mechanik gestellt.

- Es bilden sich Uhrmacher Zentren, z. B. Nürnberg. Weitere Zentren entstehen z. B. in London und Genf (Genf: Nach der Reformation ist Genf das Zentrum des Calvinismus bei dem gilt: Reichtum auf Erden = warmer Platz im Himmel) d. h. Genf ist eine unendlich reiche Stadt mit vielen Goldschieden.

- Im 18. Jh. beginnen Handwerksbetriebe sich auf die Herstellung einzelner Teile zu spezialisieren. Z. B. von Federn, Hemmungen und Zahnrädern. Der Handel mit Einzelteilen wird ein eigener Gechäftszweig: der Start in die Massenproduktion. Folge: Die Preise verfallen, und Uhren werden für eine breitere Gesellschaftschicht erschwinglich. Die Genauigkeit der Uhren wird immer besser, dafür tritt die künstlerische Gestaltung immer mehr in den Hintergrund. Die Uhrenindustrie wird für die Herrschenden ein interessanter Wirtschaftszweig.


Beispiel

Am Beispiel der Uhr aus dem unmittelbaren Umkreis (Schwarzwald) lässt sich die wirtschaftliche Entwicklung eines Industriezweiges gut darstellen

Holzuhren Industrie (Kuckucksuhren)
Frühe Metalluhrenindustrie
Federaufzug
Federmotoren für Plattenspielen
Tongeräteproduktion mit Elektromotoren
Tongeräteproduktion mit elektronischer Regelung






This is a Manila Site

 

This site is using the MinimalWhite theme.